Eiszeit im Büro

Konflikte, wie der in der folgenden Geschiche beispielhaft beschriebene, dürfte vielen bekannt vorkommen. Irgendwann sind die Fronten verhärtet und es nicht mehr herauszubekommen, warum der Streit EIGENTLICH entstanden ist (die Fensterproblematik ist ja nur Symptom). In einer Mediation oder zumindest einem mediativ moderierten Gespräch (www.mediationsteam-frankfurt.de) kann hier Klarheit geschaffen werden.

Die Situation

In einem Büro sitzen 5 Mitarbeiter. Das Büro ist recht klein, hat keine Klimaanlage und das Fenster liegt Richtung Westen. Im Sommer wird es deshalb sehr warm im Büro. Das Temperaturempfinden der Mitarbeiter ist sehr unterschiedlich.
Frau Sonne möchte es gerne hell und die Fenster weit geöffnet haben. Herr Winter hingegen bevorzugt es, wenn bei Sonne die Rollos herunter gelassen werden. Geöffnete Fenster möchte er garnicht.

Frau Frühling hat sich hinsichtlich der Lüftungs- und Rollohandhabung nicht geäußert.
Sowohl Frau Sommer als auch Herr Winter, versuchen Frau Frühling auf ihre Seite zu
ziehen.

Mittlerweile ist die Situation so eskaliert, dass Frau Sommer und Herr Winter sofort reagieren, sobald ein Fenster geöffnet oder geschlossen oder das Rollo hoch- oder heruntergezogen wird.
Die Atmosphäre im Büro ist eisig; was nicht auf die Raumtemperatur zurück zu führen ist.
Die Mitarbeiter sprechen nicht mehr miteinander. Sie achten jedoch sehr genau auf die
Handlungen der Anderen. Die Situation ist so verfahren, dass der Vorgesetzte eine Mediation vorschlägt.
Die Mitarbeiter stimmen der Mediation zu.

Das Mediationsgespräch

Das Mediationsteam setzt sich mit den drei Mitarbeiter in einem neutralen Raum
zusammen. Das A und O einer Mediation ist unter anderem, dass alle Parteien bereit sind, eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Damit es zu dieser kommen kann, durchläuft die Mediation 5 Phasen
1. Einführung
2. Themenklärung und Reihenfolge festlegen
3. Interessen und Bedürfnisse herausfinden
4. Lösungssuche
5. Einvernehmliche Lösungsfindung
6. Schriftliche Vereinbarung

Interessen und Bedürfnisse

Für den Lösungsfindungsprozess setzen die Mediatoren verschieden Methoden ein.

Im Laufe der Mediation klären sich folgende Interessen und Bedürfnisse:
Frau Sommer hat, aufgrund privater Umstände, früher sehr beengt und in einem kleinen dunklem Zimmer gelebt. Sie fühlte sich eingesperrt und bekam sprichwörtlich keine Luft. Aufgrund dessen ist ihr, für ihr persönliches Wohlbefinden, Helligkeit und frische Luft sehr wichtig.

Herr Winter leidet unter einer Augenkrankheit. Helles Sonnenlicht und Zug sind ihm daher sehr unangenehm.

Frau Frühling hatte sich bisher an dem Lüftungs- und Helligkeitsthema nicht beteiligt. Da sie eine harmonische Arbeitsatmosphäre bevorzugt, wollte sie sich nicht in den Konflikt mit hinein ziehen lassen. Sie fühlte sich aber unwohl. Nach ihren Bedürfnissen befragt stellte sich heraus, dass sie frische Luft und keine direkte Sonne bevorzugt.

Die Lösung

Nachdem die Klärung der Interessen und Bedürfnisse geklärt war, stellte sich unter den Mitarbeitern ein Verständnis für den jeweiligen Anderen ein. Sie erkannten, dass keiner aus böser Absicht gehandelt hatte. Nun waren die Mitarbeiter bereit, eine Lösung zu finden.

Die Mitarbeiter einigten sich auf folgende Lösung:
Morgens werden alle Fenster geöffnet. Danach werden die Fenster geschlossen. Nach Absprache wird zwischendurch gelüftet. Wenn die Sonneneinstrahlung zu intensiv wird, werden die Rollos halb geschlossen.
Herr Winter tauscht seinen Arbeitsplatz und sitzt nun mit dem Rücken zum Fenster. Frau Frühling vertritt nun ihre eigenen Interessen. Alle Mitarbeiter beschließen nun rechtzeitig Bescheid zu geben, sofern eine Missverständnis auftaucht.